Feuerwehr und Rettungsdienst

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Informationen

Tips zu Feuerlöschern

Anforderungen an die Feuerlöscher Feuerlöscher müssen so einfach in der Handhabung sein, dass sie nach dem Lesen der auf dem Löschmittelbehälter dauerhaft angebrachten Gebrauchsanweisung sofort sachgemäß eingesetzt werden können. Das setzt voraus, dass die Gebrauchsanweisung einfach und verständlich ist. (EN 1-3) Deshalb ist das Inbetriebsetzen der Feuerlöscher durch Bildzeichen darzustellen. Die bildliche Darstellung ist mit wenigen Worten zu erläutern. Das maximale Bruttogewicht eines tragbaren Feuerlöschers darf 20 kg nicht überschreiten.

UM DIE FUNKTIONSFÄHIGKEIT ZU GEWÄHRLEISTEN UND FEHLBEDIENUNGEN ZU VERMEIDEN MÜSSEN AUSSERDEM FOLGENDE VORAUSSETZUNGEN GEGEBEN SEIN

  1. Feuerlöscher müssen immer in aufrechter  Stellung und in einem Temperaturbereich von – 20° bis +60° C funktionieren.
  2. Feuerlöscher sind (insbesondere die Tragegriffe) so zu gestalten, dass sie bei bestimmungsgemäßer Verwendung nicht zu Unfällen oder Verletzungen der Bedienenden oder anderer Personen Anlass geben können.
  3. Die Auslöseeinrichtung muss im Löscheroberteil angebracht oder zumindest von oben bedienbar sein.
  4. Feuerlöscher müssen bei einer Temperatur von 20 °C ± 2° C spätestens 5 Sekunden nach Inbetriebsetzen voll löschwirksam sein.
  5. Die Inbetriebsetzung darf nur wenige Sekunden in Anspruch nehmen.
  6. Bei üblicher und zweckentsprechender Bereitstellung, d.h. gegen unmittelbaren Witterungseinflüsse geschützt, sowie bei fachgerechter Wartung dürfen die Löscher infolge von Korrosion, Alterung oder aus ähnlichen Gründen nicht in der Betriebsfähigkeit beeinträchtigt werden.
  7. Die verwendeten Löschmittel dürfen bei vorschriftsmäßiger Verwendung weder auf den menschlichen Organismus noch auf die Haut schädliche Wirkungen ausüben.

 

Die meisten Brände fangen klein an. Werden im Anfangsstadium keine Maßnahmen getroffen, so entwickelt sich aus dem Kleinbrand einen Großbrand. Deshalb ist es richtig, schnell einsetzbare Feuerlöschgeräte vorzuhalten, die bereits in der Entstehungsphase und vor Ankunft der Feuerwehr eingesetzt werden können. Diese Feuerlöschgeräte werden Feuerlöscher genannt.

AUFLADELÖSCHER

Aufladelöscher bestehen aus einem Löschmittelbehälter und einem Treibgasbehälter. Wird der Treibgasbehälter durch Öffnen eines Ventils (außen liegender Treibgasbehälter) oder Zerstören einer Absperrscheibe (innen liegender Treibgasbehälter) mit dem Löschmittelbehälter verbunden, so tritt das Treibgas ( meist Kohlendioxid CO2) in den Löschmittelbehälter; dieser wird somit aufgeladen.

 

DAUERDRUCKLÖSCHER

Bei den Dauerdrucklöschern befinden sich Löschmittel und das Treibgas Stickstoff (N2) zusammen in einem Löschmittelbehälter. Dabei übt das Treibgas einen ständigen Druck (sogenannter Permanentdruck) auf das Löschmittel aus. Wird die Auslöseeinrichtung betätigt, so wird das Löschmittel über das Steigrohr und die Ausspritzdüse ausgetrieben.

KOHLENDIOXID- FEUERLÖSCHER (CO2– LÖSCHER)

Gaslöscher sind Löscher, die aus einem Löschmittelbehälter bestehen, der das Löschmittel aufnimmt, das gleichzeitig Löschmittel und Treibgas ist.

Eignung der Feuerlöscher – Übersicht über den Anwendungsbereich der Löschmittel

Verschiedene Materialien erfordern, wie bereits erläutert, verschiedene Löschmittel. Alles was Brennen kann, wird daher einer Brandklasse zugeteilt. Insgesamt gibt es fünf Brandklassen.

 

Wasserlöscher

Der Wasserlöscher ist nur für Brände der Klasse A geeignet. Wasser hat eine recht hohe Oberflächenspannung und es kann gefrieren. Diese Nachteile können durch Zusätze wie Tenside, verschiedene anorganische Salze wie Pottasche, Magnesium-, Calcium- und Natriumchlorid, Alkohole und diverse Tonarten ausgeglichen werden. Dadurch werden sogar die Löscheigenschaften verbessert. Wasser kann Wärme binden. Auf diesem Prinzip beruht seine Löschwirkung. Durch Abkühlung werden die Reaktionsbedingungen der Verbrennung gestört und die weitere thermische Aufbereitung brennbarer Stoffe behindert. Die Zufuhr brennbarer Gase und Dämpfe versiegt.

 

Pulverlöscher

Am universellsten einsetzbar sind Pulverlöscher. Sie sind für die Brandklassen A, B und C zugelassen und können gegen fast alle Brandrisiken des täglichen Lebens eingesetzt werden. Bei Glutbränden der Brandklasse A bildet sich durch ABC-Feuerlöschpulver eine Schmelzschicht aus, die eine Isolier- und Sperrwirkung entfaltet. Es gelangt kein Sauerstoff mehr in den Brandherd, die Brandumgebung wird nicht mehr aufgeheizt und Rückzündungen werden unterbunden. Bei Flammenbränden der Brandklassen B und C greift das Pulver direkt in den Reaktionsablauf der Verbrennung ein und verursacht eine Kettenabbruchreaktion.

Pulverlöscher zeichnen sich durch einen schlagartig eintretenden Löscheffekt und hohe Löschleistung aus. Er wird daher häufig in öffentlichen Bereichen eingesetzt, bei Autofeuerlöschern, in Heizungskellern und vielen anderen Einsatzgebieten, bei denen ein möglichst umfassender Schutz gewährleistet werden soll. Auch wenn die Ursache des Feuers nicht bekannt ist oder vielfältig sein kann, wird Pulver verwendet. Pulver hat allerdings den Nachteil, dass die ganze Umgebung damit „eingestaubt“ wird. Der Einsatz in der Privatwohnung ist daher nicht empfehlenswert. Auch für EDV-Anlagen und Arztpraxen sollte man ein anderes Löschmittel wählen, da der Staub die hochempfindlichen Geräte beschädigen kann.

 

Schaumlöscher

Schaumlöscher sind für die Brandklassen A und B zugelassen. Sie eignen sich vor allem bei Oberflächenbränden; bei Tropfbränden sind sie dagegen praktisch wirkungslos. Schaumlöschmittel bilden auf brennbaren Flüssigkeiten, die leichter als Wasser sind, eine gasdichte Schaumdecke. Diese Schaumdecke breitet sich über die gesamte Oberfläche aus und erstickt das Feuer. Durch die hohe Netzwirkung, verbunden mit dem Kühleffekt, eignet sich Schaum jedoch auch bei Bränden fester Stoffe der Brandklasse A. Da der Löschschaum für die Gesundheit unbedenklich und biologisch abbaubar ist, eignet er sich sehr gut für die private Wohnung. Anders als beim Pulver werden auch die umliegenden Einrichtungsgegenstände durch Schaum weniger beeinträchtigt. Das Feuer kann gezielt bekämpft werden.

 

Kohlendioxidlöscher 

Für die Brandklassen B und C sind Kohlendioxidlöscher zugelassen. Aufgrund seiner Löscheigenschaften, wird der CO2-Löscher meist nur in geschlossenen Räumen eingesetzt. Es löscht durch seine erstickende Wirkung, indem der Luftsauerstoff verdrängt wird. Deshalb müssen alle Personen rechtzeitig vorher gewarnt und evakuiert werden. Derjenige, der das Feuer löscht, muss einen Atemschutz tragen und mit dem notwendigen Sauerstoff versorgt werden. Nach Verwendung des Löschmittels muss ausreichend gelüftet werden, bevor ungeschützte Personen den Raumbetreten dürfen. 

CO2 ist das sauberste Löschmittel, es löscht rückstandslos. Geeignet ist es daher besonders für den Einsatz in Laboratorien, elektrischen Anlagen und EDV-Räumen, um die empfindlichen Geräte zu schonen. In der Privatwohnung ist der Einsatz von Kohlendioxid nicht zu empfehlen, da es für das Löschen von Feststoffbränden der Brandklasse A nur bedingt geeignet ist. Es besteht die Gefahr, dass das Feuer sich nach dem Löschen wieder entzündet. 

 

Fettbrandlöscher

Fettbrandlöscher sind die einzigen, die verwendet werden können, um Brände zu bekämpfen, die aus Speisefett oder Speiseöl resultieren, dazu zählen auch Friteusenbrände. Aus diesem Grund werden Fettbrandlöscher in Kantinen und in Küchen von Gastronomiebetrieben eingesetzt. Da für die Fettbrände eine neue Brandklasse eingeführt wurde, ist beim Kauf eines Fettbrandlöschers unbedingt darauf zu achten, dass hier die Brandklassen A und F auf der Flasche verzeichnet sind. Fettbrandlöscher, die beide Brandklassen aufweisen, könne sowohl für Brände von festen Stoffen mit Glutbildung und Fettbrände verwendet werden, sind also für den Einsatz in Küchen und Haushalten gleichermaßen gut geeignet. Im Handel sind Fettbrandlöscher mit einem Löschvermögen von 3 Liter und 6 Liter erhältlich. 

Löschprinzip:
Der Fettbrandlöscher wurde mit einem speziellen Löschmittel ausgestattet, der sowohl das Löschen von Papier oder Stroh ermöglicht, als auch das Löschen von Speisefetten oder Ölen. Da normalerweise Feuer der Brandklasse A mit Wasser gelöscht werden, wurde ein Löschmittel entwickelt, das kein Wasser enthält. Auf diese Weise können Fettbrände ohne die Gefahr einer Explosion gelöscht werden. Das Löschmittel sorgt bei Feuern der beiden Brandklassen dafür, dass die Flammen erstickt werden. Das Löschmittel verhindert, dass neuer Sauerstoff an die Flammen kommen kann. .

Richtige Handhabung von Feuerlöschern

Bei der Benutzung von Feuerlöschern ist auf die richtige Bedienung zu achten. Um den Löscher zu aktivieren muss der Sicherungsstift gezogen und der Griff niedergedrückt werden damit sich der Druck aufbauen kann. Bei Feuerlöschern mit außenliegender Kartusche muss vor der Benutzung das Handrad aufgedreht werden um den Druck erzeugen zu können. Die Bedienungsanleitung ist aber auf jedem Feuerlöscher aufgedruckt (siehe oben).

Immer mit der Windrichtung
vorgehen!  Spritzen Sie in die Glut nicht
in die Flammen. Halten Sie genügend abstand,
damit sich die Pulverwolke entfalten kann und das gesamte Feuer
einhüllen kann.

Flächenbrände
von vorne nach hinten ablöschen
. Richten Sie den
Pulverstrahl immer in die Glut nicht in die Flammen, also nicht von oben nach unten
löschen! Geben Sie kurze Pulverstöße ab!
Bei Tropf und
Fließbränden
gilt: von oben (Austrittsstelle)
nach unten löschen
.
Nicht kleckern, klotzen! Wenn
möglich, sofort
mehrere Feuerlöscher gleichzeitig einsetzen
, und
nicht nacheinander!
VORSICHT ! Achten Sie auf ein
Wiederaufflammen
, bis die Feuerwehr eintrifft!
Feuerlöscher, die benutzt oder auch nur
aktiviert wurden, auf
keinen Fall einfach wieder wegstellen
, sondern sofort
wieder einsatzbereit machen lassen
Mit freundlicher Genehmigung von Gloria

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